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Virales Marketing – supergeil!

Kennen Sie den kantigen Golden Ager, die im Werbevideo einer Supermarktkette tänzelnd, unter anderem mit einem Paket Toilettenpapier bewaffnet, durch die Warenregale schlendert und so manches auf seinem Weg einfach „supergeil“ findet?

Sie dürften das Video wohl nur kennen, wenn Sie sich online in den sozialen Medien bewegen, denn es war nie im Fernsehen zu sehen. Also: Kein Werbe-Etat für eine Spot-Platzierung zur Primetime, kein Absetzen der Kampagne, keine Nachjustieren. Und es läuft und läuft. Viral verbreitet – wie ein Virus – von den Konsumenten selbst. Ein echter Marketing-Traum!

Hier geht`s zum Edeka-Spot

Zugegeben, nicht jede viral angelegte Marketing-Aktion hat einen vergleichbaren Erfolg. Genauso wie nicht jedes Lied ein Hit wird. Immer auch spielen wenig vorhersagbare Rahmenbedingungen und nicht zuletzt das berühmte Quäntchen Glück eine Rolle. Trotzdem gibt es einige Faktoren, die man klar als erfolgstreibend für das virale Marketing ausmachen kann.

Beim viralen Marketing handelt es sich fast ausschließlich um Videos. Andere, konventionelle Kanäle können Werbebotschaften nicht mit der Effektivität sozialer Medien verbreiten.

Die Filme transportieren die eigentliche Produktinformation selbst meist sehr subtil – oder gar nicht. Vielfach reicht die Unterbringung der Marke, um eine Imagekampagne zu initialisieren.

Werbung wird somit zum Selbstzweck und zur Unterhaltung. Die Produkt- und Markenvorteile, die über Jahrzehnte hinweg durch Ikonen wie Tilly, Herrn Kaiser oder das HB-Männchen an den Verbraucher gebracht wurden, haben beim viralen Marketing ausgedient.

Der Inhalt eines viralen Werbevideos muss vor allem eins sein: originell. Denn nur so wird es geteilt und weitergeleitet. Und startet seinen Siegeszug durch die sozialen Medien.

Meist wird lustiger und überraschender Inhalt gezeigt. Aber auch die großen Gefühle kommen nicht zu kurz. Der Spot „Danke, Mama“ von der Kosmetikmarke Nivea, pünktlich veröffentlicht zum Muttertag, war ein viraler Hit und ließ kein Mutterauge trocken.

Wird dann noch der richtige Hub, also der richtige Einstieg in die Verbreitung des Videos gefunden, hat es gute Chancen, sich wie ein Schnupfen zu verbreiten. Ausgewählt werden Menschen mit eigenen YouTube-Kanälen, zahlreichen Followern bei Twitter, Instagram oder Facebook. Eben die modernen multimedialen Meinungsführer.

Es ist nicht ganz einfach, die Erfolgsfaktoren für virales Marketing planbar zu machen. Wenn es aber gelingt, dann wird es „supergeil“.